Sonntag, 30. Dezember 2012

Ich habe meinen Frieden gemacht...

... mit mehreren Kilo Alpaka Rohwolle.

Was das für eine Geschichte ist? Die will ich Euch gerne erzählen:

Wolle in der Flocke finde ich immer ganz spannend, weil sich damit ganz andere Sachen machen lassen, als mit der totkardierten Wolle, die wir üblicherweise in den Kammzügen haben. Deshalb habe ich vor fast einem Jahr hier begeistert erzählt von Alpaka Rohwolle, die ich direkt bei einem Züchter gekauft habe - 2 kg in Weiß und 2 kg in Schwarz.

Allerdings bin ich mit dieser Wolle nie richtig warm geworden. Vermutlich war es ein schlechter Kauf, denn in den Vliesen ist unheimlich viel "Nachschnitt" (ganz kurze Haare, 2 - 5 mm lang, die durch das Nachschneiden an der selben Stelle entstehen). Dann sind die Fasern teilweise nur 2 - 3 cm lang und das schwarze Vlies ist unheimlich verdreckt mit winzigen Strohstücken. Das war alles so unerquicklich, dass ich die Wolle nach einigen Experimenten in die Ecke gepfeffert habe und nicht mehr angeschaut habe.

Alpaka Fasern mit BFL zu einem weichen Batt kardiert
Mittlerweile habe ich von einer (nicht die, von der ich die Alpaka Wolle gekauft hatte) Lama-Besitzerin beim Lamatrekking erfahren, dass die Lamawolle zu Teilen mit Schafswolle kardiert wird, damit sie sich besser verarbeiten lässt. Das war nochmal ein Anstoß für mich die Alpakawolle herauszuholen.


Diesmal habe ich gefärbte Locken mit BFL zusammenkardiert, mehrmals, damit sich die Fasern gut mischen. Das Batt ist wunderschön geworden. Man sah schon, dass dies jetzt gelingen wird.Beim mehrmaligen kardieren konnte ich den Nachschnitt auch gut herausfischen.

Weiches Alpaka - Schafwolle Garn
Das Single habe ich mit einem hauchdünnen Mohairfaden in ähnlicher Farbe verzwirnt und weil ich im Augenblick so drauf stehe, habe ich noch einen transparenten Lurexfaden mitlaufen lassen.


Jetzt habe ich es geschafft, es ist ein superweiches Garn entstanden (so wie ich es von Alpaka eigentlich erwarte), das durch die Wolle genug Stand bekommen hat und so denke ich die guten Eigenschaften beider Fasern vereint.

Ich wünsche Euch allen einen Guten Start für das neue Jahr - viel Glück, Gesundheit, Zufriedenheit und viele gute Projekte...

Montag, 24. Dezember 2012

Ein Weihnachtsmärchen für Euch

Knöpfchen und Herzchen, die beiden Strickschwestern wohnten bei Frau Wiesensalat auf dem Kaminsims. Sie kuschelten sich an den Erzgebirgeofen und strickten sich schöne Sachen.


Eines Tages hörten Sie, dass das Jesuskind geboren sei und in einer Krippe in einem Stall liege. Seine Eltern, Maria und Josef waren auf dem Weg zur "Beratungsstelle zum Ausfüllen des Volkszählungsbogens" dort provisorisch untergekommen. "Das arme Kind!", dachten die Strickschwestern und sie beschlossen loszuziehen und dem Christuskind einen Knäuel Wolle zu schenken, damit Maria ihm etwas Warmes daraus stricken konnte.


Sie zogen los in Richtung Krippe. Dabei mussten die beiden Mädchen durch einen großen Wald. Nicht lange und sie trafen auf Ole, den singenden Elch. Er wollte die beiden nicht vorbei lassen - es sei denn, sie würden vorher noch einen Glühwein mit ihm trinken. Er war schon so besoffen, dass er sich ihnen vor die Füße warf und sie arg bedrängte.


Weil die beiden Mädchen so lieb und so gar nicht wehrhaft waren, kam ihnen ein Schutzengel zur Hilfe. Er schaute so böse er konnte und stellte seine Haare...


 ... so gelang es dem Engel Ole und seine Saufkumpanen aus dem Wald zu vertreiben.


Endlich konnten Herzchen und Knöpfchen ihren Weg wieder aufnehmen ...

 ... fröhlich liefen die beiden durch den Wald, immer weiter in Richtung Weihnachtskrippe. Dabei merkten sie gar nicht, dass ihnen ein gewaltiges Wildschwein folgte. Oh je! Aber auch dieses Mal hatten sie Glück, ein grimmig dreinschauendes Rächermännchen kam des Weges. 


Er fackelte nicht lange und vertrieb das Wildschwein mit seinem großen Stock.


"Lauft, Kinder lauft - das Jesuskind wartet auf euer Geschenk. Folgt dem Stern, dann werdet ihr die Krippe finden.", sagte er und wünschte den beiden Glück.


Also gingen sie geschwind weiter. Schon an der nächsten Wegbiegung trafen sie auf Santa, den rollenden Weihnachtsmann.


Dieser malte ihnen in den herrlichsten Farben aus, wie schön es wäre, wenn sie jetzt mit ihm in den Vergnügungspark gingen. Und um ein Haar hätte er es geschafft...


... wenn nicht ein Engel den beiden dabei geholfen hätte, standhaft zu bleiben und ihr Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.


"Weiter, weiter zur Krippe" - ermahnten sie sich und liefen schnell weg. "Nur noch ein kleines Stück!"


Und endlich war es geschafft. Die Bäume lichteten sich. Herzchen und Knöpfchen traten aus dem Wald und fanden die Krippe mit dem Jesuskind. Die Hirten und die Heiligen drei Könige waren auch schon angekommen und waren so glücklich, dass sie Ringelreih um das Jesuskind herum tanzten.


Ach freuten sich die beiden Strickschwestern! Sie übergaben dem Kind ihr Wollknäuel aus feinster Merinowolle und Maulbeerseide. Solange sie lebten, war dieses das schönste Weihnachtsfest für die beiden.


Hier endet nun mein Weihnachtsmärchen für euch.

Ich bin sicher, dass viele, viele wunderschöne gestrickte Sachen und Wollknäuele von euch lieben Strick-, Spinn-, Web-, Filz- und Häkelschwestern in diesen Tagen verschenkt werden. Und ich hoffe, dass sie mit der gleichen Liebe entgegengenommen werden, mit der ihr sie angefertigt habt.

Ich wünsche  Euch wunderschöne Feiertage im Kreis eurer Lieben. 
Wir lesen uns dann "zwischen den Jahren" wieder.

Übrigens, dass Maria dem Jesuskind etwas schönes gestrickt haben muß wissen wir aus verschiedenen Gemälden. Frau Tichiro hat darüber einen interessanten Post geschrieben.



Donnerstag, 20. Dezember 2012

Und schon wieder Ideen


Heute möchte ich euch zwei Mädels vorstellen, die bei mir Quartier genommen haben:

Herzchen und Knöpfchen, die beiden Strickschwestern


Sie sind angereist in einem Wollpäckchen von Melinoliesl. Mittlerweile haben sie es sich auf unserem Kaminsims am Erzgebirgeofen bequem gemacht und fühlen sich sichtlich wohl.

Aber ich kann es euch ja schon mal verraten - sie haben noch ein großes Abenteuer zu bestehen, bis das Weihnachtsfest wirklich beginnen kann.

Für die vielen, lieben Genseungswünsche möchte ich mich ganz herzlich bei euch bedanken - das spendet Trost und es ging mir gleich ein bisschen besser.

Mittlerweile bin ich wieder leidlich auf dem Damm und richte mich auf Weihnachten - wie wohl jede von euch auch. Tja, und kaum ist der Kopf nicht mehr ganz so benebelt, kommt auch die Kreativität wieder zum Vorschein. Mich fasziniert das - irgendwo in meinem Gehirn ist eine kleine Quelle, die unentwegt neue Ideen ausspuckt - ist das nicht toll?

Ich wünsche euch eine Ideenreiche Zeit...

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Und plötzlich hat es mich ...

... total auf die Bretter gehauen! Schwups, eine Woche weg - und das kurz vor Weihnachten. Selbst zum stricken zu malad.

Und da wurde mir unversehens etwas zum Trost, von dem ich euch gerade erzählen wollte. Wie das manchmal so ist - ich hatte sogar die Bilder schon in der Kamera!

In unserem Garten haben wir glücklicherweise eine ganze Reihe tolle, alte Bäume. Da ich sie liebe, baue ich unter dem ein oder anderen Baum von Zeit zu Zeit Mobiles - aus Aststücken mit irgendwelchen Naturfundstücken bestückt. Das sieht wunderschön aus und macht riesen Spaß, auch mit Kindern - probierte es mal selbst. (Man kann wirklich alles dranhängen - selbst Steine und Pilze sind bei mir im Garten schon gebaumelt)

Mobile als Futterspender für Meisen
Einmal kam ich darauf, an ein vom Sturm leergefegtes Mobile im Winter Meisenknödel zu hängen. Ich sage euch, das war eine SUPERIDEE. Die Meisen lieben meine Mobiles. Ihnen bereitet es überhaupt keine Mühe, die sich bewegenden Futterspender anzufliegen - man hat sogar den Eindruck, es macht ihnen besonderen Spaß.

Auf diesem Bild sind sechs Meisen zu finden, die am Mobile frühstücken
Die robusten Mobiles geraten durch die leichten Meisen nicht aus der Balance. Und größere Vögel, die manchmal die ganzen Knödel zerfleddern, kommen auf diesem Weg gar nicht mehr so gut zum Zug. Gut so, denn sie haben ja ihre eigene Futterstelle.

Bei dem Kälteeinbruch vor zwei Wochen habe ich die Mobiles wieder bestückt. Eines davon konnte ich dieser Tage von meinem Krankenlager aus beobachten. Das hat mir so viel gegeben...

Ich wünsche Euch einen ausbalancierten Tag ...

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Eine neue Maschine in meiner Werkstatt

in der neuen FUN habe ich über dieses kleine Maschinchen gelesen und konnte nicht umhin, mir gleich eine zu bestellen. Zunächst war sie vergriffen, und ich habe mich auf die Vorbestellungsliste eingetragen. Schon nach einem Tag kam die Nachricht, dass jetzt wieder einige Maschinen verfügbar wären und ich habe gleich bestellt. Scheinbar schnell genug, denn nach etwa einer Woche ist das Päckchen hier bei mir eingetrudelt.

Addi Quick Filzmaschine


Sie kommt mit einer Bedinungsanleitung, einer CD auf der genau gezeigt wird, wie man mit der Addi arbeiten kann, einem Päckchen Ersatznadeln und dem Stromanschluß.

Gestern abend hatte ich nur kurz Zeit sie auszuprobieren, von daher bin ich in der Handhabung noch ungeübt. Zunächst mal hat mich die Geschwindigkeit irritiert, mit der die Nadel läuft. Da muß man wirklich gut auf seine Finger aufpassen, bis man sich an die Handhabung gewöhnt hat. (Wenn man händisch Nadelfilzt hört man ja automatisch auf, wen man die Nadel im Finger hat - was die Maschine dann tut, möchte ich nicht ausprobieren...) Sie ist sicher nicht jüngere für Kinder geeignet.

Ansonsten filzt sie in einem Affentempo - 2500 Einstiche in der Minute - versucht das mal mit der Hand! Nullkommanix hatte ich ein kleines Herz gefilzt. Dabei ist sie allerdings nicht leise. Man muß sich also darauf einstellen, dass man mit diesem Maschinchen nur in einsamen Stunden arbeiten kann. Die Familie ist sicher schnell genervt, wenn man das beim gemeinsamen Abend(fernseh)programm versucht.

Wie immer, wenn eine Maschine ins Spiel kommt, war mein Mann davon begeistert. Er hat eigentlich mehr damit ausprobiert als ich - eigentlich sollte er diesen Post schreiben ;-)

Ich bewundere den Erfindungsgeist von Jessica von der Fecht, die diese Maschine entwickelt hat. Das ist wahre Kreativität - Hut ab!

Euch allen wünsche ich auch einen kreativen Tag...


Freitag, 7. Dezember 2012

Ich konnte es nicht lassen ...

... mir doch einen zu stricken! Als ich sie vor Monaten schon in einem Schaufenster sah, war ich von der Idee schon beeindruckt - ein gestrickter Weihnachtskranz. Aber weil man ja nicht jeden Trend mitmachen muss, habe ich es ignoriert.


Jetzt hat in der Spinngruppe eine Frau erzählt, dass sie sich einen Adventskranz gemacht hat und er so schön aussieht. Sie war so begeistert von dem Ergebnis ihrer Arbeit. Na ja, wie der Mensch halt ist, wenn etwas in so schillernden Farben geschildert wird, möchte er es AUCH haben. Also habe ich meinen Vorrat durchsucht, eine tolle festlich glitzernde Wolle gefunden, die farblich passt. Ein paar Stunden später war mein gestrickter Adventskranz fertig. Und er nadelt gar nicht ;-)


Ich muß mir nächstes Jahr noch mal einen größeren Strohrohling für die Füllung besorgen, denn die Kerzenhalter sind vielleicht etwas zu groß. Nachdem die Hemmungen einmal gefallen sind, tun sich da jetzt natürlich kreative Abgründe auf...

Ich wünsche euch einen schönen zweiten Advent ...

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Wieso soll Frau so etwas gefallen???

Ich gehe mal davon aus, dass mein Blog vorwiegend von Frauen gelesen wird, von daher ist es das richtige Forum um Euch mal eine Frage zu stellen:

Findet ihr Frauen Gefallen daran Euch Filme anzuschauen in denen eine Vergewaltigungsszene nach der andern gezeigt wird - unterbrochen von Folterszenen, Mord und Hinrichtungen??? 

Ja, ich meine einen bestimmten Film, nämlich "Die Tore der Welt", der gerade in SAT 1 als Vierteiler läuft.
Weil wir das Buch als Hörbuch haben, wollten wir den Film gerne sehen, aber ich habe schon beim ersten Teil nach einer Dreiviertelstunde aufgegeben und beim zweiten Teil bin ich richtig sauer geworden, dass mir so etwas aufgetischt wird. Mein Mann hat zwar tapfer ausgehalten, aber sicher danach schlecht geträumt.


Mir dreht sich richtg der Magen rum, wenn ich mir Gewaltszenen insbesondere Vergewaltigungen anschauen soll. Bei diesem Film habe ich den Eindruck, dass mit diesem Thema sehr unsensibel umgegangen wird. Es scheint geradezu so zu sein, dass man Gefallen daran gefunden hat insbesondere die grausamen Aspekte des Mittelalters so richtig auszumalen. Mit der Begründung - früher war das halt so - kann man es ja scheinbar machen. Ich habe das Buch gar nicht als so abstoßend und platt in Erinnerung ...

Heute morgen habe ich gelesen, dass die Einschaltquoten ordentlich zurück gegangen sind - warum auch immer...

Was meint ihr dazu? Eure Meinungen interessieren mich sehr...

Ich wünsche euch einen HARMONISCHEN Abend ...

Dienstag, 4. Dezember 2012

Variation 1 in Schwarz-Weiß

Es hat mich gereizt auszuprobieren, wie ein Garn aussehen wird, dass zum großen Teil aus Schwarz und Weiß besteht. Dazu habe ich ein Batt kardiert mit 40 % schwarzer, 40 % weißer und 20 % roter Merinowolle.



Manchmal mache ich das, was man eigentlich immer tun sollte, ich spinne ein paar Meter Garn und mache dann eine Zwirnprobe. Bei einem Zweifachzwirn reicht es am Spinnrad den Faden zusammenlaufen zu lassen, um zu überprüfen ob der Drall für den Zwirn passt. Wenn man aber anders verzwirnen möchte ist es oft besser das vorher zu testen. In diesem Fall wollte ich beim Zwirnen einen Effektfaden mitlaufen lassen und war mir noch nicht ganz sicher welchen. Seht selbst, für welchen Effekt ich mich entschieden habe:


Das Vlies habe ich relativ dünn ausgesponnen, Knubbelchen und Unebenheiten im Garn habe ich zugelassen, wenn auch nicht forciert, weil ich durch den Probefaden schon wusste, dass das Effektgarn hier vieles "verwischen" wird.

Interessant finde ich noch die Farbproportionen. Die 20 % Rot reichen völlig aus, um noch einen deutlichen Eindruck von Farbe im Garn entstehen zu lassen. Das finde ich spannend. Ich werde - glaube ich - nochmal ein Experiment mit 10 % machen.


Das Garn reicht für einen kleinen Loop Schal oder einen Cowl. Ich werde es erst mal in die Woll-Truhe legen - mal sehen, vielleicht mag es ja jemand.

Ich wünsche Euch einen farbigen Tag ...