Samstag, 22. April 2017

Regenbogenschal

Vom letzten, eher traurigen Thema habe ich eine ganz passende Überleitung zurück in die Welt der Kreativität.


Schon seit einer Weile beschäftigt mich das Thema "Weben mit unausgeglichenen Garnen". Bei diesem Thema spielen viele Faktoren mit, die das Ergebnis beeinflussen - und ich bin noch immer in der Testphase...

Das Regenbogengarn ist aus einem Kardierexperiment entstanden. Ich habe es mit sehr viel Drall gesponnen.

 

Verwebt habe ich es auf meinem Cricket Loom auf einer Kette, die auch viel Drall hat. 

 

In diesem kleinen Video seht ihr, was passiert ist, als ich das Webstück vom Webrahmen genommen habe. Der Effekt war wie erwartet - es bildeten sich Blasen, sehr schön! Allerdings hat sich der Schal sehr um sich selbst gedreht.



Die Struktur hat sich durch das Waschen noch mal verändert... Die blasige Struktur ist beinahe verschwunden, dafür sind deutliche Falten und eine Boucléartige Oberfläche entstanden.


Der Schussfaden hat sich gleichmäßig in die Gewebezwischenräume gekuschelt und bildet dort kleine Bögen. Dadurch verhält er sich eher wie Elastikgarn. Beim Kettfaden ist dieser Effekt nicht so stark entstanden. Deshalb sind wohl auch die Blasen kleiner geworden. Ich führe das darauf zurück, dass der Kettfaden aus reiner, sehr weicher Merinowolle gesponnen war und der Schuss aus einem eher festen Materialmix aus Wolle, Leinen, Bambus und Seide. 

Die gute Nachricht ist, der Schal dreht sich jetzt nicht mehr um sich selbst.

Euch wünsche ich ein schönes, kreatives Wochenende...